Buzludzha
Bulgarien 🇧🇬
Besucht: 11/2024
Online: 14.02.2025
Das Buzludzha-Denkmal (offiziell: Haus Denkmal der BKP) ist ein 70 m hohes Denkmal der Bulgarischen Kommunistischen Partei und das größte seiner Art in Bulgarien.
Der Berg Chadschi Dimitar wird umgangssprachlich Buzludza genannt, so wie er bis 1942 auch offiziell hieß. Dieser Name ist verblieben und so wird das Denkmal auch heute noch bezeichnet, obwohl es offiziell Haus Denkmal der Bulgarischen Kommunistischen Partei (BKP) heißt. 1868 kämpften am Gipfel des Berges bulgarische Aufständische unter der Führung von Chadschi Dimitar gegen die türkisch-osmanischen Fremdherrscher. Im Jahr 1891 fand während der jährlichen Gedenkfeier zum Todestag der gefallenen Freiheitskämpfer hier der Buzludza-Kongress, die konstituierende Sitzung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Bulgariens statt, eines Vorläufers der Bulgarischen Kommunistischen Partei. Deshalb wurde der Ort für dieses Monument ausgewählt.
Bereits 1961 gab es die ersten Pläne zum Bau des Denkmals. Der Bau wurde von der Bevölkerung finanziert (durch Spenden und durch den Verkauf von Briefmarken), begann am 23. Januar 1974 und dauerte bis 1981.
Als erstes wurde der Chadschi Dimitar wegen des Baus um 9 Meter verkleinert, von 1441 auf 1432 m. Es wurden außerdem Straßen errichtet, auf denen man Stahl, Beton, Glas und einen großen Baukran nach oben transportieren konnte.
Während des Baus wurden um die 6000 Personen am Berg beschäftigt, darunter Künstler, Ingenieure, Handwerker und 500 Mann vom Bauarbeiter-Korps der Bulgarischen Armee. Ein großer Teil lebte in einer temporären Arbeitersiedlung nahe am Gipfel.
Es wurde hauptsächlich zwischen Mai und September gebaut, damit das mildere Wetter ausgenutzt werden konnte, da die Winter oben sehr kalt und schneereich sind.
Todor Zhivkov (hier findet ihr seine Residenz) eröffnete am 23. August 1981 mit einer feierlichen Zeremonie und einer Rede das Denkmal. Es wurde damit zur 1300-Jahr-Feier des Landes eingeweiht. Nach heutigem Wert betrugen die gesamten Baukosten (inkl. Bau von Strassen, verlegen von Strom, etc.) 62,5 Mio. Dollar.
Das Denkmal war Kulturzentrum, Tagungsort für Kongresse und Museum. Es konnte laut seinem Architekten bis zu 500 Menschen pro Stunde aufnehmen. In den acht Jahren Betriebszeit besuchten es mehr als zwei Millionen Menschen. Es wurden geführte Touren und Klassenfahrten durchgeführt, wobei der Eintritt immer kostenlos war. Dies lag daran, dass die Bevölkerung selber am Bau in unterschiedlichen Formen beteiligt gewesen war.
Die Glassterne, die die Nord- und Südseite des Turms flankieren, wurden unterdessen als die größten der Welt angesehen - mit einem Durchmesser von 12 m. Sie wurden aus synthetischem Rubinglas hergestellt und wogen jeweils 3,5 Tonnen. Sie wurden von innen durch eine Reihe von 32 Scheinwerfern beleuchtet. Angeblich waren sie bis zur rumänischen bzw. griechischen Grenze zu sehen.
Bis zum Rücktritt von Zhivkovs am 10. November 1989 war das Denkmal weiterhin geöffnet, verlor jedoch kurz danach an Bedeutung, weswegen es geschlossen wurde. Das Mosaik von Todor Zhivkov war daraufhin eines der ersten zerstörten Mosaiken im Gebäude.
Danach verfiel das Denkmal langsam, was an den damaligen bulgarischen Regierungen lag, welche wenig Interesse an der Erhaltung eines sozialistischen Denkmals hatten. Schnell wurden wertvolle Gegenstände gestohlen und Stahl und Eisen abgebaut. Später gelangten auch Regen und Schnee durch Löcher in das Gebäude und große Teile verrosteten, was zu einer Instabilität der Decke führte.
Das Denkmal wurde dann durch die Denkmalschutzorganisation Europa Nostra zur gefährdeten Kulturerbestätte erklärt und ab da durch Security (die heute noch in einem Container vor Ort ist) bewacht. Ab 2021 wurden dann Sicherungsarbeiten durchgeführt um die Bausubstanz zu erhalten und die Mosaike wieder herzustellen. Unter anderem unterstützte die Getty Foundation dieses vorhaben. Inzwischen sind diese Arbeiten allerdings eingestellt da es zu Meinungsverschiedenheiten kam.
Das Highlight waren die über 500 qm Mosaike die Marx, Engels und Lenin auf der einen Seite und auf der anderen Seite u. a. Zhivkov zeigten.
Ganz unten gibt es noch 1 Bild von der Eröffnungsfeier sowie einige Bilder die direkt nach der Fertigstellung entstanden sind.
Der Fotograf ist leider nicht bekannt.