1864 entschied sich Ferdinand Heye in Gerresheim 17 Morgen Land zu erwerben und dort die „Ferd. Heye, Glas-Fabrik, Gerresheim bei Düsseldorf“ zu errichten. Bereits nach einem Jahr wurden 88 Arbeiter beschäftigt und 800.000 mundgeblasene Flaschen produziert. 1888 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und dann,1 Jahr später, nach dem Tod Ferdinand Heyes, von seinem ältesten Sohn Herrmann Heye übernommen. 1902 waren dann rund 5.300 Mitarbeiter beschäftigt, die mit der Glasmacherpfeife über 150 Mio. Flaschen produzierten und inzwischen war es die größte Flaschenglashütte der Welt.

Um die Produktion weiter zu optimieren wurde 1906 die Elektrozentrale sowie 1923 das Kesselhaus gebaut. Beide stehen heute unter Denkmalschutz.

Einen großen Aufschwung erlebte das Unternehmen durch die Einführung der weltbekannten Einmachgläser 1932. Spätestens 1939 mit dem Launch des Logos, dem "G" mit der Krone und dem Markennamen Gerrix wurden die Gläser weltbekannt. 

Herrmann Heye leitete die Glashütte bis zu seinem Tod 1941. Auf seine Initiative gingen auch viele soziale Einrichtung für die Mitarbeiter zurück.

Es gab eine Werkssiedlung (die heute noch steht), ein Männerwohnheim für Pensionäre, etc. Nach seinem Tod übernahm sein Schwiegersohn Niels von Bülow die Geschäftsführung. 

1955, entstand dann das markanteste Wahrzeichen der Glashütte: Der Gerrix-Turm. Er steht inzwischen ebenso, wie die Elektrozentrale und das Kesselhaus, unter Denkmalschutz.

1959 wurde das Familienunternehmen dann vom amerikanischen Unternehmen Owens-Illinois aus Toledo (Ohio) übernommen. Der neue Eigentümer der Glashütte nannte das Unternehmen in „Gerresheimer Glas AG“ um.

In den 60´er Jahren produzierte man, unter anderem, die weltberühmte Coca-Cola Flasche. 

1985 wurde das Unternehmen wieder Konzernfrei, bevor die Gerresheimer Glas AG, 1999 die Gerresheimer Glashütte sowie 5 weitere Produktionsstandorte an ein Tochterunternehmen von Danone verkaufte. Im Dezember 2004 wurde BSN glasspack von Owens-Illinois übernommen und die Glashütte befand sich wieder in amerikanischen Händen.

8 Monate nach der Übernahme wurde dann im August 2005, nach 141 Jahren, die Produktion eingestellt und die Glashütte wurde geschlossen.

Im Frühjahr 2009 begannen dann die ersten Abrissarbeiten die mit letzten Geländearbeiten im Jahr 2014 endeten.         Inzwischen ist es ein Brachgelände auf dem nur noch die 3 Denkmalgeschützten Gebäude stehen. Bereits 2009 wurde das Grundstück veräußert und es sollten unter dem Namen „Glasmacherviertel“ hier neue Wohnungen entstehen. Inzwischen wurde das Gelände weiter veräußert und der Plan sieht 1.600 Wohnungen vor. Allerdings verzögert sich der Baustart immer wieder und das Gelände liegt immer noch brach. 

Die Gerresheimer AG besteht immer noch und ist ein börsennotiertes Unternehmen was in Düsseldorf beheimatet ist. Inzwischen stellt man Verpackungen aus Spezialglas und Kunststoff für die Lebensmittel, Healthcare-, Pharma- und Kosmetikindustrie her.

Das Unternehmen hat 58 Standorte in Europa, Amerika und Asien und beschäftigt rund 10.000 Mitarbeiter.