Das Kraftwerk Kelenföld wurde im Jahr 1914, nach nur 2 Jahren Bauzeit, eröffnet und war das größte Elektrizitätswerk der Welt. Heute ist es ein Baudenkmal und hat in den letzten Jahren auch dank seines Art-Deco-Kontrollraums für Aufsehen gesorgt.

Zu seiner Zeit war es nicht nur technologisch sondern auch vom Design her ein absolutes Wunderwerk.

Die 2 Architekten, Kálmán Reichl und Virgil Borbíro, entwarfen die alten Gebäude des Kraftwerks, die nach ungarischem Recht niemals abgerissen werden dürfen wiederhergestellt. An Teilen des Gebäudes sieht man den langsamen Verfall, der ihre Schönheit nur auf bittersüße, tragische Weise steigert, da sie mit der Zeit immer weiter verfallen werden. Der alte Teil des Kraftwerks Kelenföld versorgt die Stadt nicht mehr mit Strom, wird aber häufig in Filmen und Musikvideos verwendet

Wenn man ein paar Stufen hinaufgehen, vorbei an dem winzigen Ein-Mann-Bunker, der in die Wand eingebaut ist, gelangen man in den Kontrollraum. Antike Zifferblätter sind gegen militärgrüne Metallpaneele gesetzt, und eine Glasdecke im Art-Deco-Stil lässt Sonnenlichtstrahlen die staubigen Knöpfe, Anzeigen und Schalter beleuchten.

Hier erlebt man das Design und die Technologie des Elektrozeitalters im frühen 20. Jahrhundert ein, das jetzt in seinem verwitterten Zustand wie etwas aus einem Jules-Verne-Roman aussieht. Allerdings muss man erwähnen, dass dieser Kontrollraum erst 1927 entstanden ist.