Mineninsel
Estland 🇪🇪
Besucht: 05/2023
Online: 15.09.2023
Zur Zeit Peters des Ersten wurde hier eine erste Artilleriebatterie gebaut, um meerseitige Angriffe auf Tallinn abzuwehren. Es entstanden Häfen, Eisenbahnanlagen und weitere Küstengefechtsstationen. Sehr viele der Befestigungsanlagen stehen heute noch und die eine oder andere ist auch begehbar. Von den über 40 Kilometer Gleisen, sind heute noch 2,4 Km nutzbar. Es gab weiterhin ein Offizierskasino und auch ein Gefangenenlager auf der Insel.
Nach dem Zweiten Weltkrieg baute die Sowjetunion auf der Insel die größte Minenfabrik im gesamten Warschauer Pakt. Das Depot 2748 war mit einem doppelten Zaun gesichert und hatte eine Größe von knapp 10 ha und war bis 1991 militärisches Sperrgebiet. Bis heute sind als Folge der Rüstungsindustrie viele Böden stark mit Öl und Schwermetallen belastet. Nach der Unabhängigkeit Estlands verließ die Rote Armee die Insel. Die Minen lagerten auf betonierten Plattformen mitten im Wald und wurden mit der Schmalspurbahn transportiert.
Eines der Highlights auf der Mineninsel war auch der Gefechtsstand und -bunker einer S-125, später S-300 Raketenbatterie die dort 1963 gebaut wurde. Die S-300 haben eine Reichweite von 150 Km und werden auch heute noch von der russischen Armee genutzt.
Sie waren zur Abwehr von Kampfflugzeugen und Marschflugkörpern konzipiert.
Eine Batterie bestand in der Regel aus einem Feuerleitradar und zwei Starterfahrzeugen.
Jedes Starterfahrzeug war mit einem Lenkwaffencontainer ausgestattet in dem sich 4 Raketen befanden.