Raspe

Raspe

Deutschland 🇩🇪

Besucht: 04/2017

Online: 22.04.2024

1827 wurde das Unternehmen in Kohlfuhrt gegründet, beschäftigte im 20. Jahrhundert über 1.000 Menschen und war die größte Fabrik der Stadt.



Zu Beginn fertigte man Stiefeleisen, dann verschiedene Messer (Tafel- & Schlachtmesser) und noch später Sägen, Häcksel- und Rübenmesser.


Anfang des 20. Jahrhunderts produzierte man überwiegend schnell verschleißende Ersatzteile für Landwirtschaftliche Maschinen. Es gab einen rund 1.200 Seiten umfassenden Ersatzteilkatalog der knapp 30.000 Artikel umfasste.


Schon vor dem 2. Weltkrieg fertigte man Mähwerke für die immer weiter verbreiteten Traktoren. Weiterhin wurden Maschinenmesser zum Schneiden von Fleisch, Brot und Gemüse hergestellt.


Nach dem Krieg war das Unternehmen mit dem Zuliefergeschäft als Erstausrüster in der Mähdrescher-Fertigung sehr erfolgreich.


Durch neue Schneidetechniken gingen die Umsätze ab 1960 massiv zurück.


Rasspe gelang es mit der Herstellung neuer Kreisel- beziehungsweise Trommelmäher jedoch lediglich, den Umsatzrückgang in Teilen zu kompensieren. Auch automatische Knoter für Heu- und Strohpressen wurden weiterentwickelt und konnten wiederum die enormen Umsatzverluste in den weggebrochenen Absatzbereichen der Anbaumäher und ihrer Zubehörteile teils ausgleichen.
Letztlich trug besonders die Abnahme der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland und Europa dazu bei, dass Rasspe seine Produktion zurückfahren und Personal entlassen musste. Bis 1995 fiel die Mitarbeiterzahl auf nur noch 300.


1999 musste Insolvenz angemeldet werden und einWettbewerber übernahm das marode Unternehmen.Mit nur noch 150 Mitarbeitern konnte  dann im Jahr 2002 das 175-jährige Jubiläum gefeiert werden.
Die zu groß gewordene Fabrikanlage wurde im Jahr 2009 aufgegeben und man zog in das benachbarte Wermelskirchen um.

Heute werden mit 128 Mitarbeitern, diverse Komponenten für Landmaschinen hergestellt. Darunter Mähmesserklingen, Strohhäckslermesser und Rotormäherklingen sowie Garn- und Drahtknoter für stationäre und gezogene Pressen, die zum Binden von Stroh und anderen Produkten eingesetzt werden.


Die Stadt plant auf dem ehemaligen, 60.000 qm großen Produktionsgelände einen Gewerbepark.

Das monumentale Haupt- und das Lagergebäude an der Hauptstraße sollen aber erhalten bleiben und wurden Ende 2014 unter Denkmalschutz gestellt.


Inzwischen hat der Abriß der Gebäude bereits begonnen.

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