Schiffsfriedhof
Frankreich 🇫🇷
Besucht: 11/2023
Online: 19.01.2024
In der Bucht von L. mündet ein Fluss ins Meer und hat hier einen recht großen Mäander geschaffen der eine recht große Wassertiefe hat. Dies erkannte auch die französische Marine und baute daraufhin einen Hafen in der Bucht. Weiterhin nutzte man die Bucht, um ausrangierte Kriegsschiffe zwischen zu lagern. Dies geschah bereits 1840. Die Stadt L. kam durch die Marinesoldaten zu relativ großem Wohlstand. Während des 2. Weltkriegs richtete die Kriegsmarine Wekstätten auf einigen Schiffen ein. Eines davon wurde versenkt und liegt noch heute, in 18 Metern Tiefe, auf dem Meeresgrund. In den 50er Jahren wurde der Hafen verlegt und die Bucht wurde nur noch für die ausrangierten Schiffe genutzt.
Auch heute noch, nach über hundert Jahren, nutzt die französische Marine diesen Ort, um dort Schiffe zwischen zu lagern. Die Schiffe lagern dort in der Regel 2-3 Jahre bevor sie dann demontiert werden. Die Schiffe sind bereits demilitarisiert und meistens steht nur noch der Rumpf dort. Früher wurden diese Schiffe auch als Seeziele für Schießübungen eingesetzt und im Meer versenkt. Dies ist heute nicht mehr erlaubt.
Die Schiffe sind militärisches Sperrgebiet und es wird auch regelmäßig von der französischen Marine kontrolliert. Dieser Schiffsfriedhof war auch schon Drehort für einen Film.
Bei unserem Besuch lagen 10 Schiffe in der Bucht.
Eines der Schiffe ist die Fregatte Primauguet (D644). Sie war eine U-Boot Abwehrfregatte vom Typ F70 (Georges-Leygues-Klasse) und das 5 Schiff dieser Klasse. Am 01. April 2019 wurde sie, nach 33 Jahren, außer Dienst gestellt.
Weiterhin lag dort das Patrouillenboot Albatros (P681) was ursprünglich, 1966 als Fischtrawler gebaut wurde. Die französische Marine kaufte das Schiff 1983 und ließ es zum Patrouillenboot umbauen. Fortan war es auf Réunion stationiert und diente hauptsächlich der Überwachung der Fischerei. Es wurde auch wiederholt für humanitäre Einsätze genutzt und hatte dafür eine Krankenstation mit 6 Betten. Es konnte 50 Besatzungsmitglieder und 15 Passagiere aufnehmen und war in der Lage 60 Tage auf See zu bleiben. Im Juli 2015 wurde es dann außer Dienst gestellt.
Ein weiteres Schiff ist die Dumont d'Urville (L9032) ist ein französisches leichtes Transportschiff der Champlain-Klasse, das auf den Antillen stationiert war . Insgesamt besaß die französische Marine 4 Schiffe dieses Typs. 120 Personen und 12 Fahrzeuge fanden auf diesem Schiffstyp platz.
Es konnte als Landungsboot knapp 400 Tonnen transportieren und war somit in der Lage eine Kompanie anzulanden. Am Heck gab es noch einen Hubschrauberlandeplatz. Nach 37 Jahren im Dienst, wurde es dann im Juli 2017 außer Dienst gestellt.
Die restlichen 7 Schiffe sind leider nicht zu identifizieren.