Grand Hotel
Deutschland 🇩🇪
Besucht: 07/2023
Online: 01.09.2023
Ursprünglich erbaut wurde die bei einem Feuer zerstörte Berghofklinik als Luftkurhotel und firmierte ab 1898 als „Luftkurhotel Bärenstein“. Verwendet wurde der Name „Bärenstein“ in Erinnerung an ein Schloss, das sich unterhalb am Hang befunden haben soll. Nach Angaben des Heimatbuches Bühlertal wurden hier Steintrümmer entdeckt, die man mit dem Schloss Bärenstein in Verbindung brachte.
Bis 1914 betrieb der erste Pächter Christian Wenk das Hotel, dann wurde es in „Friedrich-Hilda-Heim“ umbenannt – nach dem Großherzogspaar Friedrich nebst Gattin Hilda. Das sogenannte Kaufmannserholungsheim sollte der arbeitenden Bevölkerung als Ort dienen, an dem erholsame Ferien verbracht und bei denen Kräfte gesammelt werden sollten.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude bei einem Bombenangriff im März 1945 zerstört. Nach dem Wiederaufbau betrieb die Landesversicherungsanstalt das Gebäude von 1953-1954 als Kurheim und firmierte kurzzeitig unter dem Namen „Straßburger Hof“. 1976 wandelte man den Betrieb in eine Langzeiteinrichtung für drogenabhängige Frauen um. 1989 übernahm die Dechow-Stiftung den Betrieb. Auflagen der Krankenkassen und dringend notwendige Modernisierungsmaßnahmen leiteten den Untergang der Klinik ein. Benötigte Gelder in Millionenhöhe konnte die Stiftung nicht aufbringen, über die Jahre blieben die Patienten aus. Ein letzter Versuch, die Klinik durch eine Auffanggesellschaft zu retten, scheiterte 1997. Seitdem stand das Gebäude leer. Bis zuletzt firmierte der Betrieb unter dem Namen „Berghofklinik Bühl“. Pläne, das Ensemble als Hotel zu nutzen, scheiterten.
Bei einem Großbrand im Juni 2013 wurde der Dachstuhl der einstigen Klinik komplett zerstört. In der Nacht entdeckte eine Polizeistreife, die in der Nähe einen Unfall aufnahm, das Feuer. 120 Feuerwehrleute kämpften mehrere Stunden gegen die Flammen. Im Erdgeschoss sowie im Dachgeschoss entdeckten die Einsatzkräfte zwei Brandherde, die auf eine Brandstiftung schließen ließ.