Ulmer Höh

Ulmer Höh

Deutschland 🇩🇪

Besucht: 03/2015

Online: 23.12.2020

Die „Ulmer Höh“ war von 1893 bis 2012 das Gefängnis in Düsseldorf.

Bei ihrem Bau gehörte Sie zu den modernsten Gefängnissen in Deutschland und wurde im Kreuzbau als preußisches Zellengefängnis errichtet.
Schon vor der Gesamtfertigstellung war in 1891 das sogenannte „Weiberhaus“ fertiggestellt worden. Bis 1934 wurden hier 8 Personen, wegen Mordes, hingerichtet.

Während der gesamten Zeit des Nationalsozialismus war die staatliche Gefangenenanstalt ein Ort politischer Haft, Willkür und Misshandlungen.

Es waren mehr als 300 Personen, meistens politische Gegner, die in Schutzhaft genommen wurden und hier inhaftiert waren.

Später waren auch die Angeklagten der Treblinka-, Majdanek- und RAF-Prozesse, die vor dem Düsseldorfer Landgericht verhandelt wurden, hier untergebracht.

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurde aus dem „Weiberhaus“ ein Jugendhaus für männliche jugendliche Untersuchungsgefangene.


Im Männerhaus, dem größten und ältesten Bautrakt, wurden überwiegend Freiheitsstrafen zwischen mind. 3 und max. 48 Monaten sowie Untersuchungshaften vollstreckt.
Es konnte bis zu 529 Gefangene aufnehmen.
Strafgefangene und Untersuchungsgefangene saßen in getrennten Abteilungen.
Bereits verurteilte Personen sollten während ihrer Inhaftierung auf ein straffreies Leben vorbereitet werden. 

Weitere Abteilungen waren die Aufnahmeabteilung, die alle Untersuchungsgefangene durchliefen, und die Abstinenzorientierte Abteilung, in der Gefangene auf eine Drogentherapie außerhalb des Vollzuges vorbereitet wurden.

Nachdem 1986 das Justizvollzugskrankenhaus Nordrhein-Westfalen in Fröndenberg eröffnet wurde, hat man das chirurgische Gefängniskrankenhaus in der JVA Düsseldorf geschlossen. 

2012 wurde dann der Neubau der JVA an der Düsseldorfer Standgrenze eröffnet und die „Ulmer Höh“ wurde geschlossen.

Bis auf die Kapelle, die umgebaut werden soll, wurden bereits sämtliche Gebäude für Wohnungen abgerissen.

Folgende Personen saßen unter anderem in der Ulmer Höh: 

- Die beiden KZ-Kommandanten Franz Stangl und Kurt Franz (SS-Mitglied) während   
 der Treblinka-Prozesse vor dem Landgericht Düsseldorf.
- Der RAF-Terrorist Andreas Baader saß kurze Zeit in Düsseldorf ein.
- Dieter Degowski und Hans-Jürgen Rösner 
 (die beiden Entführer des Geiseldramas von Gladbeck).


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