Villa Izvor
Kroatien 🇭🇷
Besucht: 09/2018
Online: 06.04.2021
Nach verlassen der Hauptstraße ging es knapp 5 Kilometer im tiefer in den Wald und die ganze Zeit Bergauf. Nach rund 1,5 Kilometern sah man ein Hinweisschild was auf eine Privatstraße hinwies. Wir fuhren weiter bis eine Schranke die Straße sperrte. Den letzten Kilometer legten wir dann zu Fuß zurück.
Mitte des letzten Jahrhunderts haben politische Gefangene ein hufeisenförmiges, stattliches Gebäude mit dem Kodenamen „99“ errichtet. Die Villa wurde tief im Wald auf der Anhöhe eines Berges errichtet. Angeblich hat Tito es geliebt, in dieser Gegend zu jagen. Nach erfolgreicher Beutejagd hat er sich wohl in seinem prachtvollen Bau ausgeruht. Die Fertigstellung dauerte 5 Jahre und wurde schließlich 1953 beendet und erhielt den Namen „Villa Izvor“.
Für Entspannung war gesorgt: Ein Kinosaal, eine Kegelbahn und ein Billard-Raum haben zur Ausstattung des Anwesens gehört. Im Chaos des jugoslawischen Bürgerkrieges 1991 bis 1995 wurde das Gebäude anfangs von serbischen Rebellen genutzt.
Die Linke Seite des Gebäudes war Tito vorbehalten. Es gab hier etliche Räume und natürlich die beste Aussicht. Im rechten Flügel waren 20 Wohnungen für Gäste und Beamte. Das Servicepersonal musste nachts das Anwesen verlassen und war in der Nähe untergebracht. So wurde sichergestellt, dass die Inhalte vertraulicher Gespräche nicht nach außen drangen.
Von Tito´s privater Suite führte ein Aufzug direkt in sein Arbeitszimmer.
Der Hauptraum, der die beiden Flügel verbindet, ist vom Eingang über eine große, geschwungene Marmortreppe erreichbar.
Es war mehr ein Atrium mit riesigen Fenstern die den Blick in die herrliche Landschaft freigaben.
Angeblich hat Tito das Anwesen nur 5 mal besucht.
Der letzte Besuch soll im Jahr 1980 stattgefunden haben.
Der kroatische Staatspräsident Stjepan Mesić hat die Villa während seiner Amtszeit besucht und war der Meinung, dass man sie wieder aufbauen sollte. Daraus ist bis heute leider nichts geworden und der ehemals prächtige Bau verfällt weiter.